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UNO-Generalsekretärsmechanismus UNSGM

Kurz vor Ende des Konflikts zwischen Iran und Irak wurde 1987 mit einer Resolution der Vollversammlung der UNO, der Generalsekretärsmechanismus zur Untersuchung mutmasslicher Chemie- und Biowaffeneinsätze ins Leben gerufen. („United Nations Secretary-General’s Mechanism for Investigation of Alleged Use of Chemical and Biological Weapons“, UNSGM). Dieser Mechanismus dient als eine Art Verifikationsinstrument des Genfer Protokolls für Untersuchungen mutmasslicher Einsätze von chemischen und biologischen Waffen.

Im Rahmen des UNSGM führt die UNO Listen von Experten und Laboratorien, die von UNO-Mitgliedstaaten alimentiert werden können. Hierzu ist einerseits das Labor Spiez als analytisches Labor gemeldet, andererseits stellt das Labor Spiez Experten zu Gunsten eines Missionsteams um für einen Einsatz des UNSGM vorbereitet zu sein und so ihre guten Dienste anbieten zu können - wie z.B. für die analytischen Untersuchungen durch das Labor Spiez im Rahmen der UNO Mission in Syrien vom August 2013. Für ihre Erkundungsmission in Syrien stützte sich die UNO auf das Labornetzwerk der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW). Die designierten Laboratorien der OPCW – darunter auch das Labor Spiez – sind international akkreditiert und werden jedes Jahr strengen Qualitätskontrollen unterzogen. Seit dem Inkrafttreten des Chemiewaffenübereinkommens 1997 haben diese Laboratorien ihre Analyseverfahren validiert und Kriterien für die Meldung von Analyseresultaten genau festgehalten. Dank dieser strengen Qualitätskontrollen wurden die Ergebnisse der UNO-Erkundungsmission in Syrien politisch und wissenschaftlich uneingeschränkt akzeptiert.

Im Gegensatz zu den Qualitätsstandards auf dem Gebiet der chemischen Waffen fehlen entsprechende Kontrollen im biologischen Bereich. Bei einer UNO-Mission zur Abklärung eines möglichen Einsatzes biologischer Waffen könnten daher die Analysen der Laboratorien leichter hinterfragt oder gar abgelehnt werden. Das Labor Spiez engagiert sich deshalb für die Etablierung entsprechender Anforderungen an die Qualitätssicherung und Berichterstattung der biologischen Laboratorien, damit in Zukunft potenzielle Erkundungsmissionen der UNO auch im biologischen Bereich von Politik und Wissenschaft uneingeschränkt anerkannt werden können.

Neben der Etablierung von Standards in der Qualitätssicherung wird der kontinuierlichen Weiterentwicklung der analytischen Methodik grosses Gewicht beigemessen. Diese Methodik wird zwischen den Labororatorien ausgetauscht, um den internationalen Kapazitätsaufbau im Rahmen des Nachweises von Agenzien zu stärken.

Das Labor Spiez engagiert sich unter anderem mit der Organisation einer Workshopreihe für designierte Laboratorien des UNSGM auf diesem Gebiet.


Labor Spiez Austrasse
CH-3700 Spiez
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